Wenningstedt: Schon von weitem sah man am Montagabend eine gewaltige Rauchwolke über Wenningstedt hängen: Ein großes, reetgedecktes Haus war in Brand geraten. Für die Freiwilligen Feuerwehrleute bedeutete das einen kräftezehrenden Großeinsatz: Mit sieben Feuerwehren, über 200 Feuerwehrleuten, 50 Atemschutz-Trupps und der tatkräftigen Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wurde bis in die Nach hinein versucht, eine Ausweitung des Brandes zu verhindern.

Durch die vielen Schichten eines Reetdaches kann das Löschwasser nur schwerlich von außen in das Dach vordringen, während sich das Feuer im Inneren weiter ausbreiten kann. Die Rettungskräfte mussten auf dem noch in Flammen stehenden Dach Schneisen schlagen, um an die brennenden Lagen des Reets zu gelangen und ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Um wirklich alle Glutnester löschen zu können, wurde noch in der Nacht das gesamte Reet vom Dach des betroffenen Ostflügels abgedeckt. Der Westflügel des über 100 Jahre alten Gebäudes konnte durch das schnelle und gut organisierte Eingreifen der Einsatzkräfte gerettet werden, das Dach des Ostflügels ist komplett ausgebrannt und das Gebäude hat erhebliche Schäden davongetragen, der Schaden wird auf mehrere 100 000 Euro geschätzt.

Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Wenningstedt-Braderup, Ralf Winter, lobte den Einsatz der versammelten Inselwehren und den vollkommen problemlosen Ablauf des Großeinsatzes. Auch die Zusammenarbeit mit den Helfern des DRK sei nach seinem Worten „einfach super“ gewesen.

Das Haus war zum Zeitpunkt des Brandes leer, so dass keine Bewohner zu Schaden kamen. Zwei Feuerwehrleute mussten mit leichten Rauchvergiftungen in der Nordseeklinik behandelt werden, konnten aber noch in der Nacht wieder nach Hause entlassen werden, ein dritter wurde noch am Dienstag mit Kreislaufbeschwerden behandelt.

Nach rund sechs Stunden im Einsatz konnten die meisten Wehren den Einsatzort verlassen, die Freiwillige Feuerwehr Wenningstedt-Braderup blieb noch bis weit nach Mitternacht vor Ort um sicher zu stellen, dass keine Glutnester mehr vorhanden waren. Am Dienstagmorgen wurde der Einsatzort dann noch einmal kontrolliert, und Wehrführer Winter konnte vermelden: „Das Feuer ist aus.“ Anschließend wurde der Einsatzort an die Kriminalpolizei übergeben, die sich jetzt auf die Suche nach der Ursache für den Großbrand macht. Ein Sprecher der Polizeidirektion Flensburg betonte allerdings, dass es bei Bränden dieser Größenordnung häufig nicht mehr möglich sei, die Brandursache festzustellen. sc

Quelle: https://www.shz.de/20636237 ©2018

     

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